1. Eingewöhnung
Die Voraussetzung für eine gute Eingewöhnung besonders bei den Kleinen ist ein individuelles Kennenlerngespräch, in dem die Eltern von ihrem Kind berichten, damit Betreuer vorab wissen mit welchen Maßnahmen sie Vertrauen und Bindung aufbauen können.
Das Eingewöhnungskind bekommt eine feste Bezugsperson in der Kita zugeteilt, diese wird dann die Eingewöhnung mit dem Kind durchführen. Dienstpläne werden während der Eingewöhnungszeit dem Kind angepasst. Danach läuft die Eingewöhnung sehr individuell dem Kind entsprechend ab.
Wir lehnen uns an das „Berliner Eingewöhnungsmodell“ an . Am ersten Tag erlebt das Kind zusammen mit seinem Elternteil eine Stunde am Vormittag gemeinsam in der Kita. Nach einer Stunde sind die Kinder meist schon sehr erschöpft und der erste Tag geht zu Ende. Danach wird mit der Betreuungsperson vereinbart wie man am nächsten Tag vorgeht.
Die Erste Trennung findet ca. am 3 oder 4 Tag statt. Wichtig bei der Trennung vom Kind ist, dass sich die Eltern bewusst vom Kind verabschieden. Einmal kurz verabschieden und dann auch wirklich gehen. Wenn sie das Kind wieder holen (nach anfangs 10 Minuten) gehen sie gemeinsam nach Hause. Je nachdem wie es dem Kind geht, werden die Trennungszeiten verlängert oder ggf. wieder gekürzt. Nach jedem Tag bespricht die Bezugsperson mit dem Elternteil das weitere Vorgehen. Wenn wir während der Trennungsphase merken, dass es an diesem Tag nicht gut funktioniert, rufen wir die Eltern an. Daher ist es für uns wichtig, dass ein Elternteil während der Eingewöhnungszeit mindestens drei bis vier Wochen keine anderweitigen Termine in dieser Zeit vereinbart und sich ggf. in Kita-Nähe aufhält, um zeitnah wieder in der Kita sein zu können.
Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn das Kind den/die Erzieher/-in als sicheren Hafen akzeptiert und sich trösten lässt. Der Eingewöhnungsbetreuer bleibt bis zum Übergang in den Kindergarten die Bezugsperson außer das Kind sucht sich selbst eine andere aus.
Den Beobachtungsbogen für Krippen nach Kuno Beller füllt immer die entsprechende Bezugsperson für das Kind aus und bespricht es im Kleinteam mit den restlichen Teammitgliedern.
2. Alltag und Freispiel
In der Krippengruppe liegt der pädagogische Schwerpunkt im Freispiel der Kinder. Unsere Aufgabe als Pädagoge ist hier, durch Beobachtung den aktuellen Entwicklungs- und Interessensstand der Kinder zu erkennen und Räume und Material so vorzubereiten, dass das Kind selbständig und im eigenen Tempo agieren kann. Dies basiert auf den Grundlagen von Emmi Pikler und Maria Montessori. Im Freispiel bieten wir den Kindern z.B. Bastel- oder Malaktionen an. Diese sehen wir jedoch nur als zusätzliches Materialangebot und die Kinder können freiwillig mitmachen solange sie möchten und können.
Die Kinder können bei uns bei allem mitentscheiden und vor allem teilhaben, was ihren Ablauf und Alltag betrifft.
Wir betrachten uns als Bindungs- und Bezugspersonen für die Kinder. Wir stehen jederzeit als Ansprech- oder Kuschelpartner zur Verfügung und zeigen Präsenz im Freispiel. Wir nehmen den Kindern keine Lernerfahrung vorweg sondern lassen sie diese selbst machen. Eine gut vorbereitete sichere Umgebung und eine gute Bindung sind Grundvoraussetzung für gutes freies Spiel und Lernen in der Gruppe.
3. Essen
Während der Eingewöhnung oder bei besonders kleinen Kindern passen wir den Essrhythmus zunächst den Kindern an und führen ihn nur langsam mit dem der Kita zusammen. Bringen die Eltern in dieser Phase selbst Gläschen etc. mit, entfallen diese Kosten bis das Kind wie alle anderen Kinder am Mittagessen teilnimmt.
Beim Essen sitzen die Kinder am Tisch ihrer Bezugsperson. Diese kümmert sich anfangs um die Mahlzeiten und füttert wenn nötig.
Schon in der Krippe legen wir Wert darauf, dass die Kinder selbständig und selbstbestimmt essen können. Sie helfen beim Tischdecken und organisieren sich selbst ein Lätzchen. Sie können sich ihre Mahlzeit selber auf den Teller und mit den kleinen Kännchen selbst Getränke einschänken. Was nicht schmeckt, muss nicht aufgegessen, aber probiert werden. Wer satt ist, ist satt.
4. Pflegesituation
Wir beginnen sehr zeitig in unserem Tagesablauf damit alle Kinder zu wickeln und auf das Mittagessen vorzubereiten. Wir beginnen so früh, damit jedes Kind mindestens einmal am Tag die Möglichkeit hat allein mit seiner Bezugsperson zu sein. Wir halten das Wickeln für einen recht intimen Moment der möglichst in Ruhe und ohne Hektik stattfinden soll. Natürlich wickeln wir die Kinder zusätzlich bei Bedarf. Beim An- und Ausziehen fördern wir die Kinder in ihrer Selbständigkeit. Sie dürfen ihre Sachen in ihr Körbchen räumen und sich selbst eine neue Windel aussuchen. Sie sind stolz darauf zu wissen wo ihre persönlichen Sachen aufbewahrt werden.
Wir unterstützen die Kinder beim Töpfchentraining und arbeiten hier mit den Eltern gemeinsam.
5. Mittagsschlaf
Die Kinder gehen nach dem Mittagessen ins Bad zum Zähneputzen und waschen. In der Krippe wird verstärkt trainiert, dass Zähneputzen zum Tagesablauf dazugehören soll. Zwischen 12.15 und 12.30 Uhr sind alle Kinder fertig und gehen ins Bett. Jedes Kind hat eine eigene Matratze und Bettwäsche von der Kita. Besonderheiten wie z.B. Schlafsack, müssen die Eltern bitte selbst mitbringen. Kuscheltiere Schnuller usw. können in der Kita deponiert werden. Wir versuchen den Kindern ein entspanntes und ruhiges Einschlafen zu ermöglichen und gehen auf die individuellen Bedürfnisse wie schunkeln oder streicheln ein.
Wenn das Kind keinen Mittagsschlaf mehr braucht, kann es sich in dieser Zeit im Nebenraum mit einem der Betreuer aufhalten und an einem ruhigem Bastelangebot oder Vorlesen teilnehmen.
Die Schlafzeit endet um 13.30 Uhr. Wir wecken die Kinder nur ungern. Falls dies von den Eltern gewünscht wird, werden die Kinder frühestens um 13.30 Uhr ganz behutsam geweckt.
6. Eigentum der Kinder
Jedes Kind hat einen eigenen Garderobenplatz. An diesen gehören Hausschuhe, Matschhose, Gummistiefel und im Sommer ein Sonnenhut. Diese Dinge sollen möglichst dauerhaft in der Kita-Garderobe bleiben. Den Garderobenplatz schmückt ein kleines Symbol, welches die Kinder in anderen Bereichen wiederfinden: Affe, Häschen, Frosch, Nilpferd, Hahn oder Eichhörnchen zeigen den Kindern am Windelkörbchen, Eigentumsfach, Wechselwäschekarton, Zahnputzbecher, Trinkbecher usw., was ihre Dinge sind. So weiß das Kind stets, was zu ihm gehört und kann sich kinderleicht im Kita-Alltag zurechtfinden.
Prinzipiell sind die Eltern selbst dafür verantwortlich, dass das Windelkörbchen immer ausreichend befüllt ist. Wir unterstützen sie mit einem Erinnerungsschildchen an der Garderobe. Für jedes Kind sind zwei komplette Garnituren Wechselwäsche im Bad bereit zu stellen. Wechselwäsche sollte von den Eltern eigenverantwortlich geprüft, getauscht und nachgefüllt werden. Damit keine Sachen spontan verwechselt werden oder ganz abhandenkommen, ist es wichtig, dass die Eltern die Kleidung und Schuhe ihrer Kinder beschriften.
Während der Eingewöhnung dürfen die Kinder noch alles von daheim mitbringen was sie zum Wohlfühlen brauchen. Ist diese Phase abgeschlossen sollten die Kinder nur in Maßen Spielzeug von daheim mitbringen, da dies besonders in der Krippengruppe immer wieder zu Konflikten führt. Kuscheltier und Schnuffeltücher sind natürlich erlaubt.
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